Wir schreiben das Jahr 2010. Dies sind die Abenteuer des Wohnmobils „Schubdidu“, das mit seiner Besatzung am Wochenende unterwegs ist, um fremde Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen zu entdecken. Viele Kilometer von seiner Heimbasis entfernt, dringt das Wohnmobil in Erdbereiche vor, die vielleicht schon viele Menschen zuvor gesehen haben.
Nach diversen Atomtesten, Erdbeben, Aschewolke und dem Grand Prix der Volksmusik hat sich die Welt geändert. Die Südsee hat ihren ursprünglichen Ort im Pazifik verlassen.
Schaut man auf den Globus oder in einen Atlas war dort, wo früher der Südpazifik war, nur noch ein riesiges Loch zu sehen.
Selbst versuche sich in die Südsee zu beamen bringen keinen Erfolg. Jeder der die getarnten Beamräume / Gästetoiletten aufsucht und dabei laut:“Scotty beamen sie mich runter !“ ruft, wird feststellen, dass er sich nicht vom Fleck entfernt.
Die Besatzung des Wohnmobils „schubdidu“ hat sich vorgenommen, wiedermal ein Rätsel der Menschheit zu klären und wird versuchen die Südsee wiederzufinden. Denn eine Welt ohne Traum vom Urlaub auf den Fidschi Inseln ist für Ostfriesen einfach nicht vorstellbar.
Es war relativ warm am ersten Tag der Suche. Gleich zu Anfang fragte der Womo-Captain sich, ob der Schweiß auf seiner Stirn vom warmen Wetter kommt oder der Angst die Südsee nicht zu finden.
Nach einigen Überlegungen und einer langen Betrachtung des Globus mit Loch, hatte der Captain eine Eingebung: er schaltete das GPS-Navigations-Ortungs-Gerät (kurz GPS-Navi-O-G) ein.
Nach Eingabe des Wortes Südsee, zeigte die Karte des GPS-Navi-O-G einen Ort in der Lüneburger Heide, in der Nähe von Soltau an.
Der Captain konnte es nicht fassen. War die Südsee nach Deutschland ausgewandert ? Ist genug Platz für die Südsee in der Lüneburger Heide ? Scheint dort jetzt immer die Sonne ? Kann man die Südsee vielleicht wieder in den Pazifik schaffen ? Wenn die Südsee in der Lüneburger Heide liegt, wie heißt dann ein See in Bayern, der ja bekanntlich weiter südlich liegt ? Und überhaupt, wann gibt es Guinness in Aurich wieder in Dosen zu kaufen.
Fragen über Fragen und keine Antworten. Der Captain musste der Sache auf den Grund gehen, deswegen drückte er am GPS-Navi-O-G die Taste „Navigieren zu“ und schon setze sich das 3,5 to.- Gefährt in Bewegung Richtung Südsee.
2 1/2 anstrengende Stunden fuhr das Wohnmobil immer dem GPS-Navi-P-G nach. Leider ist im Wohnmobil kein Autopilot eingebaut, so dass der Captain während der ganzen Zeit das Steuer nicht aus den Händen lassen konnte. Die restliche Besatzung schaute sich Schwammkopf, Donald Duck oder die Pinguine aus Madagaskar auf dem Fernseher in Ihrem Quartier an.
Plötzlich meldete das GPS-Navi-O-G: „Sie haben Ihr Ziel erreicht“. Der Captain war verwirrt. Sollte hier die verschollene Südsee sein. Rundrum waren Wälder, auch ein Truppenübungsplatz der Amerikaner und Engländer ist keine 5 km entfernt. Haben dort vielleicht geheime Atomversuche stattgefunden, so dass sich die Erdplatten verschoben haben und die Südsee plötzlich mitten in Deutschland liegt ?
Auf der linken Straßenseite entdeckte er dann ein Schild und steuerte darauf zu. Groß und deutlich stand hier „Südsee Camp“. Der Captain verstand sofort die neue Situation. Er war nicht der Erste, der die Südsee gesucht hat. Andere waren bereits vor ihm hier gewesen und haben gleich einen Campingplatz an die Südsee gebaut.
Der Womo-Captain stieg sofort aus und fragte beim Gebäude mit dem Namen Rezeption nach, ob hier die Südsee ist. Eine nette Dame teilte ihm mit, dass hier natürlich der Südsee sei, er sich aber erstmal mit seinem Wohnmobil einen schönen Platz aussuchen solle und dann sich den Südsee anschauen könne.
Gesagt getan. Der Captain lenkte das Wohnmobil auf die sogenannte Pilzwiese. Woher der Name kam, wusste er nicht, Pilze waren jedenfalls nicht zu sehen. Dafür lagen direkt neben der Pilzwiese die Reste eines abgestürztes Flugzeugs, welches das jüngste Besatzungsmitglied sofort durchsuchte.
Seltsam, sollte die gleiche Energie, die große Gewässer vom Pazifik nach Deutschland bringt, Flugzeuge abstürzen lassen……..
Die Suche ging weiter. Über Wiesen und Felder, vorbei an unbewohnten Häusern und Wohnwagen, kamen sie zu Wegen, die auf Stelzen gebaut wurden.
Hier in der Nähe musste es sein. Für den Fall, dass die Südsee mal Hochwasser führt, wurden die Wege bereits in die Luft gehängt.
Sie kletterten auf die Stelzen, über die Seile und hielten in alle Richtungen ausschau. Aber auch von hier oben, konnten die Südsee nicht sofort gesehen werden.
Plötzlich machte das jüngste Besatzungsmitglied komische Geräusche. Der Captain drehte sich um und er bekam es mit der Angst zu tun. Es sah aus, als wenn überall Würmer aus seinem Mund kamen……………….
Zum Glück, stellte der Captain schnell fest, dass es sich bei den vermeintlichen Würmern nur um eine Art der Nahrungsaufnahme handelte. Eine eigenartige Nahrungsaufnahme, aber effektiv (wie man sieht).
Nachdem das jüngste Besatzungsmitglied seinen Kampf mit den Nahrungsmitteln gewonnen hatte, ging es weiter. Trotz seltsamer Kälte, die man so nicht an der Südsee erwarten konnte, erreichte die Besatzung endlich die Südsee und…..
……. sie wurde enttäuscht. Stellte sich die Südsee doch als einfacher Kiessee heraus. In Ostfriesland gibt es mehrere Kieskuhlen, die größer sind.
Der Captain war am Boden zerstört, wie konnte er nur einer solchen Verwechslung unterliegen. Er prüfte nochmal den Atlas und den Globus und da bemerkte er es. Jemand hatte im Atlas genau beim Südpazifik einen großen schwarzen Tintenklecks gemacht.
Die Besatzung wurde sofort zur Rede gestellt, nach einigen Verhören stellte sich heraus, dass das jüngste Besatzungsmitglied den Tintenklecks in den Atlas gemacht hat. Daraufhin hat der Große diesen Bereich aus dem Globus rausgeschnitten, damit der Fleck im Atlas nicht auffällt und dadurch wieder beides gleich aussieht.
Der Captain bestätigte den Beiden gute Teamarbeit und lud sie zu einem großen Eis ein.
Den Rest des Wochenendes verbrachte die Besatzung auf dem super Campingplatz am Süd(Kies)see und genoss die Ruhe, sowie die vielen Spielplätze. Da das Wetter nicht wirklich schön war, dachte der Captain an die Aussage eines externen Beraters und hat deswegen vielleicht das Wetter ein wenig „schön getrunken“ (natürlich nur Abends).
Bald schon wird das Wohnmobil „Schubdidu“ wieder auf den Autobahnen unterwegs sein und fremde Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen entdecken.
Die Südsee in der Lüneburger Heide wird ab sofort für die Besatzung „der Südsee“ genannt und wird sicherlich jetzt öfter angesteuert, zwecks verdienter Ruhepause nach schweren Abenteuern.